Die Hierarchisierung der Fernsehsender auf der DTT (Digital Terrestrial Television) in Frankreich steht derzeit im Zentrum einer intensiven Debatte, die das französische audiovisuelle Landschaft verändern könnte. Während das Verschwinden bestimmter Sender wie C8 und NRJ12 bevorsteht, steht eine Umgestaltung der Sendernummerierung kurz bevor. Dieser Artikel untersucht die wichtigsten Herausforderungen hinter dieser Neugestaltung, die Ambitionen der verschiedenen Akteure des Sektors sowie die Auswirkungen auf die Zuschauer.
Eine bevorstehende Umwälzung der Sendernummerierung
Die derzeitige Nummerierung der DTT-Sender wird bis zum 1er März 2025 überarbeitet, nachdem wichtige Kanäle von struggling Sendern freigegeben wurden. C8 und NRJ12, die an Einfluss verlieren, werden verschwinden, was eine opportunistische Bewegung der Sender zur Folge hat, die danach streben, sich an die Spitzenplätze der Fernbedienung zu setzen. Es hat sich herausgestellt, dass die Position eines Senders auf der Fernbedienung entscheidend ist, da die Sender, die sich nahe dem oberen Ende der Liste befinden, eine erhöhte Sichtbarkeit genießen und somit mehr Zuschauer anziehen. Dieses Phänomen wird durch das übliche Zapping-Verhalten der Zuschauer verstärkt.
Die Ambitionen der Mediengruppen
Die Mediengruppen, insbesondere TF1 und France Télévisions, betrachten diese Neugestaltung als strategische Gelegenheit zur Schaffung eines „Thematischen Info-Bereichs“. Dieser Bereich würde es ermöglichen, die Nachrichtensender wie LCI (Kanal 26) und Franceinfo (Kanal 27) näher an BFMTV (Nummer 15) und CNews (Nummer 16) zu bringen. Laut Roch-Olivier Maistre, Präsident von Arcom, könnte diese Regelung eine bessere Vereinfachung für die Zuschauer darstellen, wodurch der Zugang zu Informationen erleichtert wird. Diese Bestrebung, die Nachrichtensender zu fusionieren, könnte jedoch auch eine zusätzliche Quelle direkter Konkurrenz darstellen, insbesondere für BFMTV, die mit dem Aufschwung von CNews konfrontiert ist.
Reaktionen auf dieses Neugestaltungsvorhaben
Die Aussicht auf einen „Info-Bereich“ stößt bei den Führungskräften der Nachrichtensender auf gemischte Reaktionen. Während einige der Meinung sind, dass die Neudefinition der Nummerierung den Nutzungskomfort für die Zuschauer verbessern könnte, zeigen sich andere, wie Nicolas de Tavernost, Präsident von RMC-BFM, skeptisch gegenüber dem tatsächlichen Nutzen dieser Veränderung. Seiner Meinung nach hat das Publikum keinen Nutzen von einer Umwälzung der Nummerierung und betont, dass es wichtiger ist, sich auf die Qualität der angebotenen Inhalte zu konzentrieren.
Auswirkungen auf das französische audiovisuelle Landschaft
Über die Fragen der Sichtbarkeit und der Zuschauerzahlen hinaus wirft diese Neugestaltung Bedenken hinsichtlich der Pluralität der Information auf. Die Konzentration der Nachrichtensender unter einem gemeinsamen Bereich könnte die Vielfalt der Meinungen und Redeanteile verringern. Dies könnte auch die Dominanz bestimmter Akteure auf dem Informationsmarkt verstärken, was die Auswahlmöglichkeiten für die Zuschauer einschränkt. Das Risiko besteht auch darin, dass es zu einer Vereinheitlichung der Inhalte innerhalb dieser Sender kommt, was eine Verdünnung der redaktionellen Linien zur Folge hätte, was die Informationsmission des öffentlichen Dienstes beeinträchtigen könnte.
Die endgültige Entscheidung von Arcom wird für Januar erwartet
Während sich die Mediengruppen auf einen verstärkten Wettbewerb vorbereiten, wird Arcom im Januar 2025 seine endgültige Entscheidung zu diesen Änderungen bekannt geben. Dies wird eine entscheidende Phase sein, in der die Strategien der verschiedenen Sender beleuchtet werden, insbesondere hinsichtlich ihrer Fähigkeit, sich an diese neue Hierarchisierung anzupassen. Die Auswirkungen auf die Zuschauerzahlen, das Engagement der Zuschauer und damit auch auf die ausgestrahlten Inhalte werden von Branchenanalysten genau beobachtet werden.